Unzufriedenheit und Demotivation in der Pflege – und was Führungskräfte dagegen tun können


Unzufriedenheit und Demotivation sind weit verbreitete Probleme in der Pflege, die sich negativ auf die Qualität der Patient:innenversorgung auswirken. Der hohe Arbeitsdruck, ständige Verfügbarkeit, physische und emotionale Belastungen bei gleichzeitig niedriger Lohnstruktur und fehlender Anerkennung führen bei vielen Mitarbeiter:innen zu Frustration und einer Abnahme der Motivation.

Zugleich hat die Pflegebranche wie kaum eine andere mit Personalnotstand zu kämpfen. Eine besondere Herausforderung für Einrichtungen und Führungskräfte besteht daher in der Personalbindung bzw. der Verhinderung von Fluktuation.

Welche Möglichkeiten haben Führungskräfte, zunehmender Unzufriedenheit und Demotivation ihrer Mitarbeiter:innen entgegenzuwirken?

Auch wenn es vor allem die übergeordneten Rahmenbedingungen (wirtschaftlicher Druck, Personalmangel, hierarchische Strukturen, etc.) sind, die Unzufriedenheit und Demotivation erzeugen, haben Führungskräfte verschiedene Möglichkeiten, auf die Arbeitsfreude und Motivation ihrer Mitarbeiter:innen Einfluss zu nehmen. Dabei ist es aber wichtig, dass sie neben ihren Möglichkeiten auch die eigenen Grenzen im Blick behalten.

Was Führungskräfte konkret tun können:

  • Mit Mitarbeiter:innen im Gespräch bleiben: Kenne ich die individuellen Bedürfnisse und Lebenslagen meiner Mitarbeiter:innen? Welchen Stellenwert haben für sie die Themen Flexibilität vs. Planbarkeit der Arbeitszeit? Bringe ich Ihnen genug Wertschätzung entgegen? Was demotiviert sie an meinem Führungsverhalten?
  • Die Rahmenbedingungen für motivierende Arbeit aktiv mitgestalten: Brauchen die Mitarbeiter:innen mehr Freiheitsgrade? In welchen Bereichen bietet sich mehr Selbstorganisation an? Wie können Arbeitszeitmodelle oder Dienstpläne motivierender gestaltet werden?
  • Die Grenzen des eigenen Einflusses anerkennen und kommunizieren: Welche übergeordneten Strukturen, Prozesse oder Verfahren begrenzen meinen Handlungsspielraum? Was demotiviert mich selbst in meiner Führungsrolle?
  • Die eigenen Energien im Blick behalten: Was hilft mir, im Alltag meine Motivation aufrechtzuerhalten? Wovon möchte ich mehr tun? Was lasse ich künftig lieber sein?

Mehr Ideen und Impulse, wie Du als Führungskraft zunehmender Unzufriedenheit und Demotivation der Mitarbeiter:innen entgegenwirken kannst, erhältst Du in der Fortbildung „New Work in der Pflege – Die Rolle der Führung. Von Kontrolle zu Empowerment“ am 14. & 15.09.2023 jeweils von 09:00 – 17:00 Uhr online über Zoom. Weitere Information und die Anmeldung findet Ihr hier hier.

Dr. Katja Thillmann ist Soziologin und zertifizierte systemische Beraterin

Die Autorin

Dr. Katja Thillmann ist Soziologin und zertifizierte systemische Beraterin. Sie ist seit vielen Jahren branchenübergreifend in Konzernen, mittelständischen Unternehmen und öffentlichen Organisationen tätig. Dabei begleitet sie ihre Kund:innen sowohl beratend im Rahmen umfassender Veränderungsprojekte als auch als Führungskräftetrainerin und Coachin. Ihre thematischen Schwerpunkte sind Arbeitsmotivation, Unternehmenskultur und New Work.